Kreis Soest will auf Notsituationen vorbereitet sein

Am Donnerstag ist bundesweiter Warntag.

© Anlässlich des bevorstehenden Warntages informierten über Themen wie Unwetter, Stromausfall und die Gasmangellage: Kreisdirektor Volker Topp (2. v. l.), Dr. Remco van der Velden (3. v. l.), als Sprecher der Bürgermeister im Kreis Soest, Polizeidirektor Thomas Link (l.) , Kreisbrandmeister Thomas Wienecke (r.) und Dennis Pingel (2. v. r.) von der Stabstelle Feuer- und Katastrophenschutz des Kreises Soest. Foto: Judith Wedderwille/ Kreis Soest

Ein Tornado, der durch Lippstadt fegt oder ein Hochwasser, das unsere Straßen flutet. Krisensituationen kommen häufig unerwartet, trotzdem können wir uns darauf vorbereiten, sagen Vertreter des Kreises Soest. Der Kreis kümmert sich aktuell zum Beispiel um einen "Bürgernotfunk". So sollen Bürger auch bei einem längeren Stromausfall die Notdienste erreichen können.

Wichtig ist, dass wir vorbereitet sind, sagt Kreisbrandmeister Thomas Wienecke, denn eine Notsituation kann jederzeit auf uns zukommen. Sei es durch Unwetter oder mangelnde Gasversorgung. Tritt dann wirklich eine Notsituation ein, ist das A und O: Ruhe bewahren.

Was wir vorsorglich zu Hause haben sollten, steht auf einer Liste des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.


Nicht nur die aktuelle Gaskrise und ein nicht komplett auszuschließender länger andauernder Stromausfall machen diese Vorbereitungen nötig, sondern auch die Tatsache, dass die Gefahr für schwere Unwetter in den vergangenen Jahren enorm gestiegen ist, heißt es vom Kreis Soest. Anschaulich macht dies ein Blick in die Statistik, die Kreisbrandmeister Thomas Wienecke führt: Für die Jahre zwischen 2000 und 2010 verzeichnet er sieben Extremwetterlagen, für den Zeitraum von 2011 bis 2022 bereits 27 Extremwetterlagen. Neben dem Tornado in Lippstadt werden vielen Bürgerinnen und Bürgern noch das Hochwasser aus dem vergangenen Jahr in Wickede und der Starkregen, der 2018 große Teile Soests überflutete, im Gedächtnis sein.

„Es besteht also Handlungsbedarf“, erklärt Kreisdirektor Volker Topp. „Deshalb haben wir als Kreis eine Arbeitsgruppe Kritische Infrastrukturen, kurz KRITIS, eingerichtet.“ Das Gremium ist die Vorstufe eines Krisenstabs und beschäftigt sich mit den Szenarien eines Stromausfalls und einer Gasmangellage. Ziel ist es, gemeinsam mit den Versorgern sowie den Städten und Gemeinden Konzepte zu entwickeln, damit die negativen Folgen für die Bürgerinnen und Bürger begrenzt werden. „Wir alle müssen Hand in Hand arbeiten und beim Verbrauch sparen, damit wir gut durch den Winter kommen“, unterstreicht Bürgermeister Dr. Remco van der Velden.

Für die Kreispolizeibehörde gehören Krisen aller Art zum Tagesgeschäft. Der Abteilungsleiter Polizei, Polizeidirektor Thomas Link, ist der ranghöchste Polizist der Behörde. Er betont: „Die Sicherheit der Menschen im Kreis Soest und die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit hat für uns oberste Priorität. Die Polizei Soest hat daher bereits frühzeitig Konzepte für Krisensituationen erarbeitet, um auch im Ernstfall für die Bürgerinnen und Bürger ansprechbar zu bleiben."

Obwohl die Qualität der Stromversorgung in Deutschland außerordentlich hoch ist, ist auch ein Blackout nicht auszuschließen. Da die Folgen eines länger anhaltenden Stromausfalls besonders gravierend wären, gehört auch er zu den Themen, die im Krisenstab behandelt werden. „Dann ist es wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger genug Lebensmittel und Bedarfsgegenstände im Haus haben, um sich erstmal selbst helfen zu können“, betont Kreisbrandmeister Thomas Wienecke. Wenn der Herd ausfällt, der Gefrierschrank abtaut, das Licht nicht funktioniert, elektrische Jalousien streiken und die Heizung ausfällt, sei ein Notvorrat wichtig. „Und zu dem gehören nicht nur Lebensmittel, die notfalls kalt verzehrt werden können, und Getränke, sondern beispielsweise auch Kerzen, Streichhölzer, Taschenlampen, ein Campingkocher und Bargeld.“ 

Mit Blick auf die Gasmangellage machen Kreisdirektor Volker Topp und Bürgermeister Dr. Remco van der Velden deutlich, dass die Verwaltungen auch selbst in ihren Liegenschaften Sparmaßnahmen ergreifen. „Schon in den vergangenen Jahren waren wir als Kreis sparsam unterwegs und haben unter anderem zwischen den Jahren Betriebsferien angeordnet, um Energie zu sparen. Jetzt sind wir in der Pflicht und nehmen Komforteinschränkungen bei der Raumtemperatur, der Beleuchtung und dem Warmwasserverbrauch hin, damit sich die Gasspeicher weiter gut füllen“, erklärt Volker Topp. Mit Beginn der Heizperiode sieht das beispielsweise in der Kreisverwaltung so aus: Die Heiztemperatur in den Büros und in den Sitzungsräumen wird auf maximal 19 Grad heruntergefahren, und die Heizzeiten werden reduziert.

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