Potenzieller Stopp für die Eurobahn im Kreis Soest
Veröffentlicht: Mittwoch, 15.01.2025 06:01
Tausende Menschen im Kreis Soest nutzen täglich die Züge der Eurobahn. Doch diese hat aktuell große Finanzielle und Personalprobleme, Linien sind deshalb schon ganz eingestellt worden. Jetzt erwägt der NWL eine Übernahme, um den Zugverkehr zu sichern.
Vielleicht habt ihr das am Bahnhof in Soest, Lippstadt oder Werl auch schon gemerkt: Einige Verbindungen hat die Eurobahn in den letzten Monaten bereits gestrichen, und immer wieder fallen Züge aus. Das Eisenbahnunternehmen Euobahn hat finanzielle Probleme und leidet unter Personalmangel, deswegen mussten schon komplette Linien eingestellt werden. Und jetzt steht die Frage im Raum: Kommt es zu einem plötzlichen Stopp der Eurobahn? Hellweg Radio Reporterin Eva Schulze-Gabrechten hat direkt mit einigen Pendlern am Soester Bahnhof darüber gesprochen.
Zukunft der Eurobahn: Übernahme durch NWL im Gespräch
Die Eurobahn gerät ins Wanken: Das Unternehmen, das täglich tausende Menschen im Kreis Soest und darüber hinaus transportiert, steckt in ernsten finanziellen Schwierigkeiten. Nun gibt es Pläne, die drohende Einstellung des Betriebs zu verhindern und den Zugverkehr langfristig zu sichern. Im Raum steht eine mögliche Übernahme der Eurobahn durch den Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL). Der NWL organisiert im Auftrag von 19 Kreisen und kreisfreien Städten in Westfalen-Lippe den Schienennahverkehr – also auch bei uns im Kreis Soest. Bislang hat der NWL die Eurobahn mit dem Betrieb der Linien beauftragt. Nun wird überlegt, die Eurobahn für einen symbolischen Euro zu übernehmen und den Betrieb in Eigenregie zu organisieren. Ziel ist es, einen plötzlichen Ausfall aller Zugverbindungen zu verhindern.
Soester Kreistag berät am 16. Januar 2025
Morgen, am 16. Januar 2025 wird der Soester Kreistag in einer nicht-öffentlichen Sitzung über die Zukunft der Eurobahn beraten. Hintergrund ist, dass die Eurobahn neben finanziellen Problemen auch unter akutem Personalmangel leidet. Bereits in der Vergangenheit mussten ganze Linien eingestellt werden. Der NWL plant nun, das Zugangebot selbst zu organisieren – vorausgesetzt, die Eurobahn oder ein möglicher Insolvenzverwalter stimmen dem Plan zu. Die Übernahmepläne müssen jedoch auch von politischen Gremien abgesegnet werden. Bis Ende Januar sollen die 19 Kreistage und Stadträte im Verbandsgebiet des NWL über den Vorschlag abstimmen. Der Soester Kreistag wird sich am 16. Januar 2025 in einer nicht-öffentlichen Sitzung mit dem Thema befassen - es ist der einzige Tagesordnungspunkt.
SPD fordert Unterstützung vom Land
Eine mögliche Übernahme birgt auch finanzielle Risiken. Deshalb hat die SPD im Kreis Soest bereits gefordert, dass das Land Nordrhein-Westfalen unterstützend eingreift und im Ernstfall Bürgschaften übernimmt. Die Eurobahn betreibt unter anderem Verbindungen, die Dortmund mit Soest sowie Münster und Paderborn verbinden. Für die Fahrgäste bleibt die Hoffnung, dass die Züge auch in Zukunft zuverlässig fahren – egal, wie die Entscheidung am Ende ausfällt.