Pilotprojekt Saatkrähen in Soest
Veröffentlicht: Freitag, 21.03.2025 11:36
Der Kreis Soest beheimatet mit rund 2.000 Brutpaaren die größte Saatkrähen-Population in Deutschland – ein Umstand, der Anwohner und Landwirte vor Herausforderungen stellt. Mit einem Pilotprojekt soll nun erneut versucht werden, die Vögel aus der Stadt zu vertreiben.

Pilotprojekt Saatkrähen an drei Stellen in Soest
Seit Jahren berät die Stadt Soest über den Umgang mit der streng geschützten Saatkrähe. Ein neues Pilotprojekt soll das Problem jetzt lösen. So dürfen ab sofort auch Nester mit unbebrüteten Eiern entfernt werden - allerdings nicht überall, so Birgit Kalle vom Kreis Soest:
„An drei Stellen, bei der Eisdiele Venezia auf dem Marktplatz, am Bahnhofsvorplatz und auf dem Schulhof der Hannah-Arendt Gesamtschule, ist es so, das dort auch Speisen verzehrt werden. Dadurch herrscht dort eine hohe hygienische Belastung, weswegen wir dort jetzt mit der Maßnahme angefangen haben."
Die Ausnahmegenehmigung gilt bis zu 21. April. Danach wollen Experten prüfen, wie die Saatkrähen auf die Maßnahmen reagieren und ob sie in andere Kolonien ausweichen. In unserem Hellweg Radio Landwirtschaftspodcast Ährensache, haben wir auch schon über die Saatkrähen in Soest gesprochen. Den Link findet ihr hier.
Abwägung zwischen Artenschutz und Gesundheitsschutz
Bei der Genehmigung hat der Kreis Soest eine erforderliche Abwägung getroffen: Zum einen gelten Schutzvorschriften für besonders geschützte Arten wie die Saatkrähe, zum anderen müssen gesundheitliche Gefahren für den Menschen verhindert werden.
„Es sprechen triftige Gründe für das Entfernen von Nestern und auch von Eiern in den drei Bereichen. Das gilt vor allem auch, weil hier Speisen verzehrt werden“, sagt der zuständige Kreis-Umweltdezernent Peter Franken. „Die Gesundheit des Menschen geht vor.“
„Das Pilotprojekt ist ein absoluter Erfolg im Sinne der Menschen, die unter dem Kot und Lärm der Saatkrähen leiden“, freut sich Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer über diese neue Entwicklung. „Wir können nun zumindest an drei Standorten den Druck auf die Krähen erhöhen. Ausdrücklich danke ich für diese Möglichkeit dem Kreis Soest und dem Umweltministerium des Landes.“
Über alle Auswirkungen der Saatkrähe auf den Kreis Soest erfahrt ihr in diesem Artikel von uns!