Kritik an dem aus Geseke stammenden Kardinal Marx
Veröffentlicht: Mittwoch, 05.01.2022 05:35
Der gebürtige Geseker Kardinal Reinhard Marx wird im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche erneut scharf kritisiert.
Marx soll im Fall eines Priesters aus Essen nicht konsequent genug reagiert haben. Das sagen zwei Kirchenrechtsprofessoren im Interview mit der Zeitung "Die Zeit". Sie arbeiten gerade den Umgang der katholischen Kirche in Deutschland mit Missbrauchsfällen auf. Es geht um den Fall eines Priesters aus Gelsenkirchen. 1980 wechselte er aus dem Ruhrgebiet ins Erzbistum München und Freising. Damals unter der Leitung von Erzbischof Ratzinger, heute besser bekannt als Papst Benedikt. Josef Ratzinger soll damals von den Missbrauchsvorwürfen gegen den Priester gewusst haben. Trotzdem durfte er nach Bayern. Und auch Reinhard Marx soll im Laufe der Jahre nicht reagiert haben, als er über die Personalie des betroffenen Priesters mitzuentscheiden hatte. Erst 2010 soll Marx zusammen mit dem Essener Bischof den betreffenden Priester in den Ruhestand geschickt haben. Ohne kirchliches Strafverfahren, um einen öffentlichen Medienaufschrei vor allem mit Blick auf Papst Benedikt zu verhindern.