Erstkommunion: Kinderbeichte im Kreis Soest im Wandel

Mit dem Weißen Sonntag beginnen im ganzen Kreis Soest die Kommunionsfeiern. Vorher müssen die Kinder aber zur sogenannten Kinderbeichte. Diese hat immer wieder für Kritik gesorgt.

Ein Mädchen bei ihrer Erstkommunion.
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Mit dem Weißen Sonntag beginnen im ganzen Kreisgebiet die Kommunionsfeiern. Teil dieser Tradition sind die sogenannten Kinderbeichten, die in der Vergangenheit immer wieder für Kritik gesorgt haben und vielen katholischen Kindern in unschöner Erinnerung geblieben sind. Viele waren unsicher, was sie überhaupt beichten sollen und haben dann etwas erfunden. Außerdem haben die dunklen Beichtstühle bei einigen Kindern Angst ausgelöst.

Aufräumen mit Missverständnissen im Kreis Soest

Nicht nur Kinder, sondern auch viele Eltern machen sich immer mal Sorgen beim Thema Kinderbeichte. Die verfliegen aber meist sehr schnell, wenn mit einigen Missverständnissen aufgeräumt wurde, sagt Vikar Jonathan Berschauer aus Lippstadt. Zum Beispiel ist die Kinderbeichte - entgegen der weitläufigen Annahme - freiwillig und Kinder dürfen auch, wenn sie nicht zur Beichte gehen, die Erstkommunion empfangen. Vikar Berschauer beobachtet, dass sowohl Kinder als auch Eltern mit einem guten Gefühl aus der Beichte gehen.

Beichte im Kreis Soest wandelt sich

Vielen Vertretern der katholischen Kirche ist bewusst, dass die Beichte, wie sie früher ablief, viele Kinder abgeschreckt hat. Deswegen versuchen sie andere Wege zu gehen. Sünden beichten steht, insbesondere bei den Kindern, gar nicht mehr so stark im Vordergrund, sagt der Lippstädter Vikar Jonathan Berschauer. In der St. Nicolai Gemeinde in Lippstadt zum Beispiel wird auch nicht mehr im Beichtstuhl die Beichte abgelegt, sondern im "öffentlichen Rahmen", also in der Regel in der Kirche. Sodass die Kinder in Sichtweite der Eltern bleiben. Für Vikar Berschauer ist die Beichte heute eher ein Coachinggespräch.

© Hellweg Radio
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