Inklusion am Arbeitsplatz: So läufts im Kreis Soest

Fast 35.000 Menschen im Kreis Soest sind körperlich oder geistig schwer behindert. Für viele ist es schwierig, Arbeit zu finden, obwohl Unternehmen verpflichtet, Menschen mit Behinderung einzustellen. Bei einigen läuft die Inklusion aber schon sehr gut.

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Inklusion im Hotel Susato in Soest

Für Menschen mit einer Behinderung ist es im Kreis Soest oft nicht leicht, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Es gibt aber auch schon einige positive Beispiele für Inklusion am Arbeitsplatz im Kreis Soest. Aylin aus Soest hat eine starke Sehbehinderung. Ohne Brille hat sie gerade mal eine Sehkraft von 15 Prozent. Trotzdem hat sie im Hotel Susato in Soest ihren Traumjob gefunden. Sie ist im Hotel für die Veranstaltungen und Tagungen zuständig.

Um ihre Aufgaben trotz der Sehbehinderung gut bewältigen zu können, nutzt Aylin verschiedene Hilfsmittel. Am Computer hat sie beispielsweise eine Vergrößerung. Außerdem nutzt sie eine Leselupe und im Notfall helfen jederzeit die Kolleginnen und Kollegen:

"Der Zusammenhalt im Team ist ganz wichtig. Wenn ich zum Beispiel etwas nicht lesen kann, dann muss ich nur jemanden fragen. Die streiten sich dann, wer das liest." (Aylin Schönau, Mitarbeiterin im Hotel Susato Soest)

Gesetz für mehr Inklusion im Kreis Soest

Fast 35.000 Menschen im Kreis Soest sind körperlich oder geistig schwer behindert. Für viele ist es schwierig, Arbeit zu finden. Zwar sind Unternehmen verpflichtet, Menschen mit Behinderung einzustellen. Doch laut Inklusionsbarometer erfüllen nur 40 Prozent der Firmen deutschlandweit diese Regel. Ein neues Gesetz soll im kommenden Jahr Firmen dazu bringen, mehr Menschen mit einer Beeinträchtigung zu beschäftigen. Bei Unternehmen mit mehr als 20 Arbeitsplätzen müssen mindestens 5 Prozent der Stellen mit schwerbehinderten oder gleichgestellten Personen besetzt werden. Die Abgabe, die gezahlt werden muss, wenn man diese Quote nicht erfüllt, verdoppelt sich mit dem neuen Gesetz auf rund 720 Euro im Monat pro nicht besetztem Pflichtarbeitsplatz.

Reinhard Venjakob ist der Geschäftsführer der INI-Gesellschaften in Lippstadt. Er ist sich nicht sicher, ob der Wunsch der Politik so auch erreicht wird. Er wünscht sich, dass Arbeitgeber offener für Menschen mit Beeinträchtigungen sind:

"Man muss es einfach ausprobieren und sich beraten lassen. Inklusion ist eigentlich eine großartige Chance."

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