Hausärzte fordern höhere Strafe für Anfeindungen

In Arztpraxen kommt es immer häufiger zu aggressivem und beleidigendem Verhalten der Patientinnen und Patienten. Der Hausärzteverband hat eine bestimmte Forderung an die Regierung - Die Ärzte aus dem Kreis Soest schließen sich dieser an!

© Symbolbild

Hausärzteverband fordert härte Bestrafung

Wer Rettungskräfte, Polizisten oder Gerichtsvollzieher anfeindet, soll bald härter bestraft werden. Das hatte das Bundesjustizministerium beschlossen. Jetzt fordert der Hausärzteverband, dass auch Arztpraxen bei diesem Gesetz einbezogen werden. Denn auch dort käme es immer häufiger zu aggressiven Verhalten gegenüber den Mitarbeitenden.


Soester Hausärztesprecher "verbale Aggressivität nimmt zu"

Körperliche Gewalt gegen Mitarbeitende in Arztpraxen seien im Kreis Soest zum Glück eher Seltenheit - hingegen nehmen verbal aggressive und beleidigende Begegnungen mit Patientinnen und Patienten zu. Das verriet der Soester Hausärztesprecher Dr. Heinz Ebbinghaus im Hellweg Radio Interview. Dr. Heinz Ebbinghaus teilte mit: zu vielen Gewaltfällen sei es hier im Kreis Soest im Zusammenhang mit Arztpraxen zwar noch nicht gekommen. Ein gewisser Trend ließe sich aber erkennen. Somit würden sich die Hausärzte im Kreis Soest der Forderung des Hausärzteverbands anschließen. Die teils aggressive Stimmung in den Arztpraxen sei zudem auch ein Grund für den Fachkräftemangel, heißt es.


Hintergrund

Justizminister Marco Buschmann (FDP) will mit einer leichten Verschärfung des Strafrechts unter anderem Rettungskräfte besser vor Anfeindungen und Gewalt schützen. Die - noch nicht beschlossene - Anpassung müsse auf die Arztpraxen ausgeweitet werden, forderte der Kassenärzte-Chef. "Es ist überfällig, das Strafgesetz an der Stelle zu verschärfen. Auch Praxen müssen sich nicht alles bieten lassen." sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen. Die Gewalt in Arztpraxen ist kein rein deutsches Problem. Gassen wies darauf hin, dass es sich um ein nationenübergreifendes Phänomen handele. Patienten hätten oft eine falsche Einschätzung der Dringlichkeit ihrer Behandlung und könnten sich nicht angemessen benehmen. Dieses Verhalten trage maßgeblich zur Eskalation der Situation bei.


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