Gedenken an Kriegsverbrechen im Arnsberger Wald
Veröffentlicht: Donnerstag, 20.03.2025 15:59
Am 23. März 2025 erinnert eine Gedenkveranstaltung in Suttrop an die 208 ermordeten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Die Stadt Warstein lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein.

Am 23. März 2025 erinnert eine Gedenkveranstaltung in Suttrop an die 208 ermordeten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Die Stadt Warstein lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein.
Die grausame Nacht im März 1945
Im März 1945, kurz vor Kriegsende, wurden im Arnsberger Wald bei Warstein, Suttrop und Eversberg 208 osteuropäische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter von der Wehrmacht und der Waffen-SS ermordet. In der Nacht vom 22. auf den 23. März 1945 erschossen sie 57 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter im Wald bei Suttrop. Ein Gedenkstein erinnert an das grausame Verbrechen. Durch eine private Initiative des Grundstückeigentümers Freiherr von Fürstenberg wurde im Herbst 1989 am Erschießungsort ein Findling zum Gedenken aufgestellt. Mit Unterstützung der örtlichen Kirchen, Pfarrer Dr. Gert Schneider und Pfarrer Hans-Jürgen Fricke, wurde dieser damals in einer Gedenkstunde seiner Bestimmung übergeben. Dies geschah im Gedenken an die Opfer und um das Verbrechen an den Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern niemals zu vergessen.
Fortführung der Gedenkveranstaltungen
Elisabeth und Theo Schulte aus Suttrop pflegten diese Gedenkstätte über Jahrzehnte und organisierten Gedenkstunden an den Jahrestagen. Nach ihrem Tod 2023 übernahmen ihre Kinder Elmar, Norman, Anja Sophia und Pia diese Aufgaben. Sie organisieren auch in diesem Jahr die Gedenkveranstaltung, die um 9.30 Uhr mit einer Hl. Messe in der Kirche St. Johannes Enthauptung in Suttrop beginnt. Im Anschluss daran folgt ein Gedenken am Erschießungsort "Im Stein", an der K68 zwischen Suttrop und Kallenhardt. Im Rahmen dieser Gedenkfeier wird auch eine neue Informationstafel vorgestellt, die über die schrecklichen Geschehnisse an dieser Stelle erinnert.
"Die Erschießung von so vielen Menschen, Kinder, Frauen und Männer, ist ein grausames Verbrechen, das alle Bürgerinnen und Bürger bis heute tief bewegt. Mit dem Gedenken sorgen wir dafür, dass die grausame Tat nicht in Vergessenheit gerät und mahnen gleichzeitig für die Gegenwart und Zukunft, dass sich so etwas nicht wiederholen darf",
sagt Bürgermeister Thomas Schöne und ergänzt:
"Der Familie Schulte sind wir zu tiefem Dank für ihr ehrenamtliches Engagement verpflichtet."
Pia Fechner unterstreicht:
"Die Geschichte dieses Massakers mahnt uns, die Vergangenheit wachzuhalten und des Unvorstellbaren in unserer Heimat zu erinnern. Die Erinnerung an solche Ereignisse ist essenziell, um aus der Vergangenheit zu lernen und eine bessere Zukunft zu gestalten. Es zeigt, wie bedeutend es ist, Verantwortung zu übernehmen und aktiv für Frieden und Menschlichkeit einzutreten. Gern trage ich mit meinen Geschwistern dazu bei, diesen Gedenkort für alle sichtbar zu erhalten."
Ausstellung im Haus Kupferhammer
Zum 80. Jahrestag des Massakers an 208 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern führt die Stadt Warstein die Ausstellung "Ermordet, verscharrt, verdrängt" im Haus Kupferhammer durch. Die Ausstellung wird am 20. März 2025 um 18 Uhr im Haus Kupferhammer eröffnet und ist bis zum 6. April 2025 zu sehen.
Die Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung „Ermordet, Verscharrt, Verdrängt“, die anlässlich des 80. Jahrestages des SS-Massakers im Arnsberger Wald stattfindet, ist bereits ausgebucht. Die Veranstaltung wird am 20. März 2025 um 18 Uhr im „Haus Kupferhammer“ eröffnet. Es gibt aber eine Live-Übertragung für Interessierte. Der Live-Stream ist unter folgendem Link erreichbar: warstein.de/rathaus-politik/stadtgeschichte/livestream
Die Ausstellung kann in der Zeit vom 20. März bis 06. April 2025 im Rahmen der Öffnungszeiten besucht werden.