Wie wählen junge Menschen im Kreis Soest?

Mit den Juniorwahlen hatten junge Wählerinnen und Wähler aus dem Kreis Soest die Chance, an einer fiktiven Bundestagswahl teilzunehmen. Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem die Linke und die AfD sehr beliebt bei den unter 18-Jährigen sind.

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Was sind die Juniorwahlen im Kreis Soest?

Viele Schülerinnen und Schüler aus dem Kreis Soest haben letzte Woche an der Juniorwahl ihrer Schule teilgenommen. Schülerinnen und Schüler sollen durch die Juniorwahlen die Chance haben, selber bei den politischen Prozessen teilzunehmen und sich damit auseinanderzusetzen, ohne dabei direkten Einfluss auf die Bundestagswahlen zu haben. Schülerinnen und Schüler erfahren, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen und ihre Stimme einzusetzen. Außerdem zeigt die Juniorwahl, was den Jugendlichen in Deutschland gerade wichtig ist.

So haben die Schülerinnen und Schüler gewählt

Auch im Kreis Soest zeigt sich der bundesweite Trend: Jüngere wählen häufiger Parteien am Rand – sowohl rechts als auch links. In Lippstadt holte die Linke am Berufskolleg Marienschule mit 28,8 Prozent die meisten Stimmen. Am Lippe-Berufskolleg lag hingegen die AfD mit 28,7 Prozent vorn. Am Aldegrevergymnasium in Soest gewann die Linke mit 37 Prozent, während die AfD mit 10,7 Prozent nur auf Platz 4 landete. Wir haben mit Schülerinnen und Schülern des Aldegrevergymnasiums gesprochen, warum sie sich für die Partei entschieden haben, die sie gewählt haben:

„Ich finde generell, dass gerade mit der Migrationspolitik falsch umgegangen wird und dass der Fokus falsch gesetzt wird." - Paul, 17 - hat die Linke gewählt.
„Das waren persönliche Gründe und Erfahrungen aus dem Leben zum Beispiel die wachsende Kriminalitätsrate der Ausländer und außerdem die Fremdkultur, die ich hier spüre." - Anonym, 16 - hat die AfD gewählt.

Wie kommt das Wahlergebnis zustande?

Es gibt aus der Politikwissenschaft verschiedene Erklärungsansätze: Einer besagt, dass die Jüngeren durch Erfahrungen wie die Corona-Pandemie geprägt sind und sich nach Stabilität und Sicherheit sehnen - und das in den etablierten Parteien nicht finden. Eine ganz wichtige Rolle spielt auch Social Media. Vor allem die AfD und die Linke haben es geschafft, die Sprache von TikTok, Instagram und Co. zu sprechen und so jüngere Wählerinnen und Wähler für sich zu gewinnen. 

Wie blicken die Schülerinnen und Schüler auf das Wahlergebnis?

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