Viele Neuankömmlinge im Kreis Soest
Veröffentlicht: Freitag, 14.10.2022 06:01
In den vergangenen Wochen sind die Flüchtlingsbewegungen nach Deutschland wieder deutlich stärker geworden. Auch im Kreis Soest stehen deshalb viele Aufgaben an.
Sie kommen aus der Ukraine, über die Balkan-Route, und über das Mittelmeer. Inzwischen sind mehr als eine Million Menschen in diesem Jahr schon nach Deutschland geflüchtet. Das erinnert schon fast an die große Flüchtlingswelle 2015. So richtig viel bekommen die Menschen hier im Kreis Soest davon aber noch nicht mit. Dabei haben die Kommunen im Kreis Soest schon alle Hände voll zu tun, teilweise steuern sie bereits auf eine Überlastung zu. Viele Kommunen suchen jetzt schon nach neuen Unterbringungsmöglichkeiten, zum Beispiel Warstein, Werl und Lippstadt. In der kalten Jahreszeit spitzt sich die Lage in der Regel immer zu.
Bis zu 50 pro Woche in Lippstadt
Auch die Corona-Regeln sind in den Ländern in Europa nicht mehr so streng. Viele Geflüchtete saßen deshalb fest, können nun aber weiterreisen. Bundesinnenministerin Faeser hat den Kommunen jetzt Unterstützung versprochen und die ist auch ganz dringend notwendig. Immerhin steuern auch die Städte und Gemeinden im Kreis Soest auf ihre Belastungsgrenze zu. Wir haben mal in den verschiedenen Kommunen nachgefragt, unter anderem auch in Lippstadt. Wie groß ist das Problem hier? Joachim Elliger ist der Fachbereichsleiter für Recht und Ordnung in Lippstadt: "Wir haben teilweise bis zu 50 Personen pro Woche in den letzten Wochen bekommen, sodass wir überhaupt nicht wussten, wie wir dann noch zwei, drei, vier Wochen mit unseren vorhandenen Einrichtungen das stemmen können."
Viele Unterkünfte an Belastungsgrenze
Die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Soest hat noch einige freie Plätze für Flüchtlinge. Mit einer Belegung von 1.002 ist die Unterkunft aber auch schon gut ausgelastet. Ähnlich geht es Unterkünften in anderen Städten. Die Stadt Warstein setzt generell auf ein dezentrales Unterbringungssystem. Es gibt also keine zentrale Unterkunft. Die Stadt mietet stattdessen Wohnraum an und appelliert jetzt auch an die Bürgerinnen und Bürger in Warstein darüber nachzudenken, ob es Wohnraum gibt, den sie anbieten können.
Die Gemeinde Bad Sassendorf hat für die Unterbringung von Geflüchteten jetzt extra ein neues Gebäude erworben, ebenso wie die Gemeinde Anröchte. Hier soll das alte Zollamt zur Asylunterkunft werden. Die Stadt Lippstadt legt viel Wert darauf, dass nicht auf Turnhallen als provisorische Unterkünfte zurückgegriffen werden muss. Das betont Joachim Elliger, Fachbereichsleiter für Recht und Ordnung. Aus diesem Grund hat sich die Stadt um Sanitärcontainer bemüht, in der Flüchtlinge untergebracht werden können.