Landwirtschaft und Schlachtbetriebe streiten um Preise
Veröffentlicht: Dienstag, 08.06.2021 09:03
Einige der größten deutschen Schlachtbetriebe zahlen plötzlich weniger Geld für die schlachtreifen Tiere. Landwirte vermuten dahinter die gestiegenen Lohnkosten in den Schlachtbetrieben und fühlen sich um faire Preise betrogen.
Es ist der nächste Nackenschlag für viele Schweinezüchter im Kreis Soest und der Region. Von den größten deutschen Schlachtbetrieben gibt es zum ersten Mal seit längerem wieder deutlich weniger Geld für die schlachtreifen Tiere. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch gibt regelmäßig einen Richtwert für die Fleischpreise in Deutschland aus. Bis zuletzt hatten sich die Schlachtbetriebe in der Industrie auch daran orientiert. Jetzt erlebe man einen Rückfall in alte Zeiten, kritisiert unter anderem der Westfälische Landwirtschaftsverband. Großbetriebe würden inzwischen sogar günstigere Schlachtschweine aus dem Ausland einkaufen. Das könne nicht sein, heißt es von den Vertretern der Landwirte in der Region. Gestiegene Lohnkosten in der Schlachtindustrie dürfe man nicht auf Kosten der Erzeuger wieder ausgleichen. Die Lohnkosten in den Schlachtbetrieben sind nach dem Tönnies-Skandal gestiegen, denn seit dem dürfen die Betriebe keine günstigen Leiharbeiter mehr beschäftigen.