
Der Riesenbärenklau, auch Herkulesstaude genannt, ist eine richtige Problempflanze. Seit Jahren wächst sie an vielen Stellen im Kreis Soest. Das Problem: sie ist hoch giftig und gefährlich. Bei Kontakt mit den Pflanzen kann es zu Hautreizungen und Verbrennungen kommen. Auch Schweißausbrüche oder Kreislaufschocks sind möglich. Um das zu vermeiden, beseitigt der Kreis Soest seit Jahren schon die Herkulesstauden. Sie wachsen vorwiegend an Ufern von Gewässern. Außerdem verdrängen sie andere heimische Pflanzen. Damit der Kreis besser gegen die Pflanzen vorgehen kann, ist er auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Die Menschen können die Standorte des Riesenbärenklaus melden. Unter diesem Link ist das möglich.
Hier gibt es die Pressemitteilung des Kreises im Wortlaut:
Mit dem Beginn des Frühjahres fangen auch die Herkulesstauden wieder an zu wachsen. Im Moment haben die Pflanzen erst etwa zwei bis drei Blätter. Seit über zehn Jahren bekämpft der Kreis Soest die Pflanzen an den Gewässern und in den Naturschutzgebieten mit dem Ergebnis, dass die einzelnen Bestände des Riesenbärenklaus schon deutlich kleiner geworden sind. Auch in diesem Jahr werden an der Möhne und an verschiedenen Gewässern im Einzugsgebiet der Ahse Maßnahmen ergriffen.
Entlang der Möhne werden die Pflanzen auf der gesamten Strecke vom Vorstaubecken in Möhnesee-Völlinghausen bis zu Kreisgrenze nach Brilon bekämpft. Im Einzugsgebiet der Ahse sind es Standorte an verschiedenen Gewässern, die sich aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre ergeben haben. Die schwimmfähigen Samen der Herkulesstauden verbreiten sich besonders gut an den Gewässern, an denen die gewaltigen Pflanzen die heimische Vegetation verdrängen. Die besondere Gefährdung liegt allerdings in der Giftigkeit der Pflanze. In ihr sind photosensibilisierende Substanzen (Furanocumarine) enthalten. Diese können bei Hautkontakt insbesondere in Kombination mit Sonnenlicht phototoxische Reaktionen hervorrufen. Die Folge sind Rötungen, Hautentzündungen und Reizungen. Sie können bis zu Verbrennungen zweiten Grades führen. Auch Fieber, Schweißausbrüche und Kreislaufschocks können die Folge des Umgangs mit den Pflanzen sein. Daher ist es besonders wichtig, der Ausbreitung des Riesenbärenklaus Einhalt zu bieten.
Die Bekämpfung der Herkulesstaude ist schwierig. An jeder der verblühten Pflanzen hängen bis zu 50.000 Samen, die darauf warten, vom nächsten Hochwasser oder dem Wind verbreitet zu werden. Mähen ist zwecklos, da die Pflanze immer wieder aus einer kräftigen Rübe austreibt und das Mähen lediglich zu einer Verzögerung der Blüte führt. Eine wirksame Methode ist das Durchstechen der Wurzelrübe circa zehn bis fünfzehn Zentimeter unter der Bodenoberfläche mit einem Spaten. Blütendolden, die bereits reife Samen besitzen sollten in Folien verpackt und vernichtet werden, um eine weitere Verbreitung der acht bis zehn Jahre keimfähigen Samen zu verhindern. „Alle Arbeiten sollten nur mit entsprechender Schutzkleidung (vollständige Bekleidung, Handschuhe und eine Schutzbrille mit seitlichem Schutz) durchgeführt werden, um Verbrennungen der menschlichen Haut zu vermeiden“, weist Annette Kühlmann vom Sachgebiet Wasserwirtschaft des Kreises Soest auf notwendige Sicherheitsmaßnahmen hin.
An der Meldung von Bärenklau-Vorkommen ist das Sachgebiet Wasserwirtschaft auch in diesem Jahr wieder sehr interessiert. Mit einer eigens dafür bereit gestellten digitalen Anwendung soll die Beschreibung und Auffindbarkeit des Standortes erleichtert werden. Zu finden ist das Meldeportal auf der Internetseite des Kreises Soest unter folgendem Link: https://survey123.arcgis.com/share/3f52835d0e9c4f75956699c99c6d61f7?portalUrl=https://gis.kreis-soest.de/portal. Ist die digitale Meldung von Standorten der Herkulesstaude nicht möglich, können gesichtete Bestände an Annette Kühlmann unter der Telefonnummer 02921/302213 oder per Mail unter annette.kuehlmann@kreis-soest.de gemeldet werden. Herkulesstauden, die auf öffentlichen Flächen außerhalb von Gewässern stehen, können auch direkt beim örtlichen Bauhof angezeigt werden.
Weitere Informationen zur Herkulesstaude und Bekämpfungsmöglichkeiten sind auf der Internetseite der Landwirtschaftskammer NRW unter http://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/pflanzenschutz/genehmigungen/herkulesstaude.htm