Festnahme nach tödlichem Böllerunfall in Geseke

In Geseke ist ein Mann beim Zünden eines Feuerwerkskörpers tragisch ums Leben gekommen. Inzwischen läuft ein Strafverfahren gegen einen 19-jährigen Tatverdächtigen, der ihm die sogenannte "Kugelbombe" verkauft haben soll.

© Symbolbild / Hellweg Radio

Festnahme nach tödlichem Böllerunfall in Geseke

Ein 24-jähriger Mann aus dem Kreis Paderborn kam nach Polizeiangaben am Silvesterabend (31.12.2024, 22.43 Uhr) in Geseke beim Zünden von Pyrotechnik auf einem Feld ums Leben. Eigentlich war er für eine Silvesterfeier bei seiner Familie zu Besuch. Gemeinsam mit seinen Angehörigen verließ der junge Mann eine private Silvesterfeier und brachte einen pyrotechnischen Gegenstand etwa 200 Meter entfernt von seiner Familie auf einem Feld zur Explosion. Dabei handelte es sich vermutlich um ein selbst hergestelltes Feuerwerk, das detonierte und den 24-Jährigen sofort tötete.

Zunächst waren Polizei und Staatsanwaltschaft davon ausgegangen, dass der 24-Jährige die sogenannte "Kugelbombe" selbst gebaut hat. Die Ermittlungen haben die Beamten aber zu einem 19-Jährigen aus Bad Lippspringe geführt.

Ein schrecklicher Start in das neue Jahr

Anwohner eines benachbarten Wohngebiets hörten den lauten Knall. Die Angehörigen alarmierten Polizei und Rettungsdienst. Ein Team von Notfallseelsorgern betreute die Familie des Verstorbenen, darunter auch Kinder, sowohl am Abend als auch in der Nacht. Über die Herkunft und die genaue Zusammensetzung des pyrotechnischen Gegenstands liegen derzeit noch keine gesicherten Informationen vor. Durch die Wucht der Explosion geht die Polizei davon aus, dass der Böller nicht zugelassen war. Nach ersten Erkenntnissen der Kreispolizeibehörde Soest handelte es sich bei dem Feuerwerks-Gegenstand um ein Selbstlaborat.

Böller über Soziale Medien gekauft

Über Soziale Medien soll der 24-Jährige den Sprengsatz von dem jungen Mann aus Bad Lippspringe gekauft haben. Die Polizei hat den Tatverdächtigen am Mittwochabend (01.01.) festgenommen und seine Wohnung durchsucht. Dabei fand sie neben sogenannten "Kugelbomben", die eine Nettoexplosivstoffmasse von 680 Gramm aufweisen, auch weitere zahlreiche pyrotechnische Gegenstände. Außerdem wurde eine größere Menge Bargeld gefunden. Ob der 19-Jährige den Sprengsatz selbst gebaut oder weiterverkauft hat, ist noch unklar.

Ein Strafverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung durch Unterlassen und des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz wurde eingeleitet. Der Tatverdächtige wurde nach der Vernehmung auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wieder entlassen. Die weiteren Ermittlungen, insbesondere durch Handyauswertungen der beim Verkäufer beschlagnahmten Telefone und zur Zusammensetzung der Kugelbombe, dauern derzeit an.

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