
Erleichterung bei Landwirten im Kreis Soest
Es ist eine wichtige Nachricht für die Landwirtschaft im Kreis Soest: Das EU-Parlament hat gegen die Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln gestimmt. Diese hätten zu einem Komplettverbot von chemischen Pflanzenschutzmitteln fast überall bei uns geführt. Das hätte den Anbau vieler Pflanzen wie Kartoffeln oder Zuckerrüben wesentlich schwieriger gemacht. Was genau es mit dem geplanten Pflanzenschutzmittelverbot auf sich hatte, lest ihr in diesem Artikel von uns.
Landwirte und Vogelschützer im Kreis Soest arbeiten zusammen
Mit dem geplanten Pflanzenschutzmittelverbot des Europäischen Parlaments sollten Vögel geschützt werden. Das hätte allerdings zur Folge, dass die Landwirte im Kreis Soest viele Pflanzen in den betroffenen Gebieten nicht mehr anbauen könnten. Josef Lehmenkühler, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, sagt, dass das Pflanzenschutzmittelverbot vom Tisch ist, ist nicht nur gut für die Landwirte, sondern auch besser für das heimische Vogelschutzgebiet:
"Die Landwirte arbeiten schon seit 20 Jahren mit der ABU zusammen, um den Vogelschutz voranzutreiben und da wollen wir auch weiter dran arbeiten. Das Vertrauensverhältnis könnte durch ein Totalverbot so gestört werden, dass viele Landwirte mit Naturschutz nicht mehr zu tun haben wollen."
Weniger Pflanzenschutzmittel im Kreis Soest
Die Tiere und Pflanzen in der Region zu schützen ist nur sinnvoll: Da sind sich Landwirte, Biostationen und Politik einig. Allerdings hätten die Landwirte schon jetzt den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert. Ein komplettes Verbot brauche es dafür nicht, sagt Josef Lehmenkühler:
"Die Technik ist mittlerweile so weit, dass Sensoren einzelne Pflanzen erkennen. Dadurch müssen wir nicht mehr großflächig Pflanzenschutzmittel spritzen, sondern setzen diese Mittel nur gezielt ein."
Protest der Landwirte im Kreis Soest
Seit das Pflanzenschutzmittel des Europäischen Parlaments im Raum stand, sind die Landwirte im Kreis Soest dagegen vorgegangen. So wollten sie vor den Folgen für die Region warnen. Schon im Juni 2022 haben sie einen offenen Brief an die Europaabgeordneten geschrieben (wir berichteten). Am Freitagabend (17.11.2023), kurz vor der Entscheidung im EU-Parlament, haben sich zahlreiche Landwirte mit ihren Treckern entlang der B1 aufgestellt. Von Geseke bis Unna standen beleuchtete Trecker mit Bannern, die auf die Gefahr des drohenden Pflanzenschutzmittels aufmerksam machen wollten.