Die spektakulärsten Einbrüche im Kreis Soest

Mit dem Schlüssel ins Lippstädter Juweilier-Geschäft

Besonders dreiste Diebe hatten es 2018 auf ein Juweliergeschäft in der Lippstädter Innenstadt abgesehen. Aber warum sich die Arbeit mit dem Brecheisen machen, wenn man sich einfach auch den Schlüssel besorgen kann? Genau das haben die Unbekannten nämlich gemacht. Sie stiegen erst in das Wohnhaus des Besitzers in Bad-Waldliesborn ein, klauten dort die Schlüssel und gleich auch noch das Fluchtauto und dann gings wieder zurück nach Lippstadt. Tür aufschließen, und seelenruhig Schmuck im Wert von mehreren Hunderttausend Euro klauen. Die Alarmanlage sprang zwar an, von den Dieben fehlt bis heute aber immer noch jede Spur.

Der "Gullydeckel Fall" im Kreis Soest

Erfolgreicher war die Polizei im gleichen Jahr mit einer Diebesbande, die nicht nur bei uns im Kreis Soest zugeschlagen hatte. Sechs Männer hatten allein 12 mal Tankstellen ausgeraubt....und zwar immer mit einem Gullydeckel als Werkzeug. Damit wurde die Scheibe eingeschlagen, das Zigarettenregal ausgeräumt und diese dann weiterverkauft. Nicht nur im Kreis Soest, sondern auch in Arnsberg, Castrop-Rauxel, Beckum oder Rheda-Wiedenbrück. Manche Tankstellen wurden sogar zweimal besucht. Am Ende wurden sie geschnappt, landeten vor Gericht und dann auch hinter Gittern. Einer von ihnen für 5 Jahre.

Mit dem VW Bulli in Belecker Elekto-Fachmarkt

Ein Gullydeckel ist schon ein besonderes Einbruchswerkzeug, man kann es aber auch eine Nummer größer machen, und gleich ein ganzes Auto nehmen. Schon öfter ist das so passiert, zum Beispiel auch 2018 in Belecke. Dort war ein Elektro-Fachmarkt das Ziel der Einbrecher. Mit einem VW Bulli fuhren sie rückwärts durch die Eingangstür direkt in den Verkaufsraum und da wurde dann zugelangt. An die 50 Laptops verschwanden im Inneren des Bullis. Das Ganze hat laut Polizei gerade mal 6 Minuten gedauert.

Spielwaren kurz vor Weihnachten geklaut

Das Weihnachtsfest 2021 hätte ganz schön traurig ausfallen können - jedenfalls wenn das Geschenk noch gefehlt hat. Einen Monat vorher war nämlich ein Spielwarenladen in Lippstadt das Ziel von Einbrechern. 100 Lego-Baustätze wurden geklaut. Freiheitsstatue, Star Wars Millenium Falke....alles weg. Wert: 35.000 Euro. Die Schachteln und Bauanleitungen haben die Täter jedoch da gelassen- warum auch immer, denn in der Originalverpackung wären sie einiges mehr wert gewesen...

Fluchtauto landet in Werler Wohnzimmer

Manchmal kann es auch nach dem Einbruch spektakulär werden, wie zum Beispiel 2015 in Werl. Nach einem Tankstellenraub in Soest rasten drei Männer mit ihrem Auto über die B1. Das Ende der Flucht war aber besonders wild - das Auto landete nämlich im Wohnzimmer in Werl. Die Diebe hatten wegen der zu hohen Geschwindigkeit die Rechtskurve auf der Lindenallee nicht gekriegt und drückten so die Hauswand ein. Der 59-jährige Mieter der Wohnung lag gerade auf der Couch und schaute fern - da wurde es plötzlich laut und hell, sagte er selber. Die Couch, die an der Wand stand, wurde mit Wand nach vorne geschoben. Resultat: 40.000 Euro Schaden. Der Hausbewohner kam fast mit dem Schrecken davon, nur eine kleine Schnittwunde am Ellbogen...zum Glück!

81-jähriger Fassadenkletterer in Bad Sassendorf

Nicht nur der Einbruch oder die Flucht können spektakulär sein, auch der Einbrecher selbst. 2018 ging der Polizei ein 81-jähriger Fassadenkletterer ins Netz. Der Mann hatte 20 Diebstähle in einer Klinik verübt. Der Senior soll teilweise über die Außenfassade des Klinikgebäudes auf die Balkone geklettert und durch die gekippte Tür in die Patientenzimmer gekommen sein. Damals wurde aufgrund seines Alters auf einen Haftbefehl verzichtet. Daraus gelernt hatte er allerdings nichts. Zwei Jahre später wurde er im Bad Sassendorfer Kurpark geschnappt....samt Brecheisen, Handschuhen. Auch dort soll er wieder in mehrere Patientenzimmer eingestiegen sein. Der „Plünderer von Bad Sassendorf“ wurde einkassiert.

An Stromkabel in Kirche abgeseilt

Auch diese Geschichte klingt wie im Film: im Januar 2024 wurde in der Soester Wiesenkirche eingebrochen. Offenbar haben sich der oder die Täter erst Zugang durch eine Tür in einem Bauzaun verschafft, bevor sie anschließend auf ein Baugerüst geklettert sind. Dort sollen sie eines der Kirchenfenster eingeschlagen haben. Um über das hohe Kirchenfenster in die Kirche zu kommen, haben sie sich nach ersten Informationen der Polizei an einem Starkstromkabel etwa fünf Meter tief abgeseilt. Ziel der Täter sei vermutlich die Sakristei gewesen: Dort schlugen die Unbekannten ein weiteres Fenster ein. Weiter kamen sie jedoch nicht - Da sich hinter dem Fenster Gitterstäbe befinden, sind die Täter dort gescheitert. Die Flucht zurück aus der Kirche gelang vermutlich über eine Leiter, welche die Täter an die Kirchenwand zum eingeschlagenen Kirchenfenster stellten. Durch eine elektronische Alarmanlage sei die Soester Polizei von dem Vorfall alarmiert worden sein.

Lese-Tipp: Einbruch in Soester Wiesenkirche